ORALE CHIRURGIE

Weisheitszahnentfernung

Wann und warum müssen Weisheitszähne entfernt werden?


Untersuchung und Befunderhebung

Neben einer klinischen Untersuchung ist die Anfertigung einer Panoramaschichtaufnahme notwendig, um potentiell gefährdete Strukturen in der Nachbarschaft der Weisheitszähne Abzuklären.

Bild: verlagerter Weisheitszahn
Klassisches Bild eines verlagerten Weisheitszahnes mit umgebender Zahnzyste

Welche Operationsrisiken gibt es?

In unmittelbarer Nachbarschaft der unteren Weisheitszähne verlaufen der Nervus lingualis (der halbseitig Sensibilität und Geschmack vermittelnder Zungennerv) und der Nervus alveolaris inferior (ein Ast des Nervus trigeminus, der die Unterlippe und das Kinn mit Sensibilität versorgt).

Um kein mechanisches Trauma zu setzen und die Schädigung dieser Nerven zu vermeiden, werden die Weisheitszähne in der Operation in mehrere Teile getrennt und die Fragmente drucklos entnommen. Wird diese Technik von einem routinierten Operateur angewendet, so beträgt das Schädigungsrisiko der genannten Nerven gegen 0 %.

Das individuelle Risiko hängt von der anatomischen Lage der Weisheitszähne zu den gefährdeten Strukturen ab und kann vom erfahrenen Operateur quantifiziert werden.

Die oberen Weisheitszähne sind nahe des Kieferhöhlenbodens gelegen, so dass es zu einer Verbindung zwischen Mund- und Kieferhöhle kommen kann, die vom Operateur am Ende der Operation überprüft wird. Falls diese Verbindung zustande kommt, sind Schnauben oder andere Druckerhöhungen im Nebenhöhlenbereich (Tauchen, Spielen von Blasinstrumenten) für drei Wochen zu vermeiden.

Anatomie Weisheitszahnregion
Anatomie der Weisheitszahnregion mit dem sensiblen Zungen- und Unterkiefernerv

Wie verläuft die Operation?

Die Operation wird in der Regel in örtlicher Betäubung durchgeführt und ist absolut schmerzfrei, es werden für die Patienten lediglich Bohrgeräusche wahrgenommen. Ängstliche Patienten können mit einem Medikament vor der Operation beruhigt werden oder auf Wunsch eine Vollnarkose erhalten. Die Behandlung unter Vollnarkose ist eine private Leistung und wird nicht von den gesetzlichen Kassen getragen).

Die effektive Operationsdauer pro Weisheitszahn nach Wirksamkeit der Betäubung beträgt in der Regel 10 Minuten, bei schwierigen anatomischen Situationen gelegentlich länger.

Was ist nach der Operation zu beachten?

Zunächst werden die Wunden mit einem Aufbißtupfer versorgt, der 30 Minuten nach der Operation vom Patienten zu entfernen ist. Die Kühlungsbehandlung mit Eiskissen sollte unmittelbar nach der Operation begonnen werden. Ein Intervall von 20 Minuten Kühlung und 10 Minuten Pause ist für die ersten drei Tage empfehlenswert.

Trinken ist nach der Operation sofort möglich, Essen erst nach Abklingen der Betäubung, die etwa weitere 2 Stunden anhält, um Verletzungen der Mundhöhle zu vermeiden.

Am Operationstag keine Spülungen, die reguläre Zahnpflege sollte erst einen Tag nach der Operation begonnen werden. Dann sind Mundspülungen mit Chlorhexamed (in Apotheken rezeptfrei erhältlich) sinnvoll. Die Schwellung erreicht erst zwei Tage nach der Operation das Maximum und klingt dann allmählich ab.

Sportaktivitäten und Saunabesuche sollten frühestens eine Woche nach der Operation begonnen werden. Zur Schonung wird eine Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung für drei Tage ausgestellt.

Die Nähte werden nach einer Woche entfernt (gegebenenfalls beim überweisenden Arzt oder Zahnarzt).

MITGLIEDSCHAFTEN

DGI MKG